Kurzfassung
Materiekonzentrationen aller Größenordnungen bewirken durch den
Gravitationslinseneffekt eine statistische Verstärkung von
Hintergrundobjekten.
Eine nach Fluß oder Leuchtkraft begrenzte Auswahl von Quellen
enthält daher einen Anteil intrinsisch schwächerer Objekte, die
durch die Verstärkung in die Stichprobe gehoben werden
(``Magnification Bias''). Es entsteht so eine scheinbare Korrelation
zwischen den Hintergrundquellen und den Gravitationslinsen, die, bei gegebener
Verstärkung, von der Steigung der Leuchtkraft- bzw.
Flußverteilungsfunktion der Quellen im betrachteten
Helligkeitsbereich abhängt. Aus einer statistischen
Untersuchung der Korrelation zwischen Quellen und Vordergrundobjekten kann man
daher Rückschlüsse ziehen auf die Verstärkung und/oder auf den
Verlauf der Verteilungsfunktion. Gegenstand dieser Arbeit ist die
Untersuchung eines ``Doppelbias'' in Stichproben
hochrotverschobener Quasare, der sich ergibt, wenn die Quellen nach
optischer Leuchtkraft und Radiofluß selektiert werden. Da die
Strahlungsleistung der Quellen in den beiden Wellenlängenbereichen
nur schwach oder gar nicht miteinander korreliert ist, ergibt sich
für den Bias als
effektive Steigung der Verteilungsfunktion die Summe der
Steigungen in beiden Bereichen. Untersucht wurde eine Stichprobe von
insgesamt 37 optisch hochleuchtkräftigen Quasaren, die sich in 3
Teilstichproben aufteilen läßt: 23 Objekte haben Radioflüsse von
S6cm >= 1 Jy, 7 haben mittlere Radioflüsse (0.3 < S6cm <
1 Jy) und 7 sind radioleise Quellen (S6 < 0.01 Jy). Tiefe
Aufnahmen im roten Filterbereich wurden verglichen mit Kontrollfeldern
von denen je eins zu jedem Quasarfeld im Abstand von 1 deg bei
gleicher galaktischer Breite aufgenommen
wurde. Die Untersuchung der Flächendichten der Galaxien in den Felderpaaren
ergibt eine starke Korrelation der Quasare mit Galaxien im Bereich
\theta < 15'' und Hinweise auf eine schwache Korrelation
über den Bereich der Gesamtfelder. Entgegen der Erwartung ist die
Korrelation am stärksten in der Gruppe der radioleisen Objekte. In
der Stichprobe der radiolauten Quasare kann keine signifikante
Erhöhung der Flächendichte der Galaxien
nachgewiesen werden, es gibt jedoch Hinweise auf eine Abhängigkeit
der Korrelation von der Steigung des Radiospektrums.
Mass concentrations on various scales cause a statistical magnification of background sources by the gravitational lens effect. A flux or luminosity limited sample of sources therefore includes a certain fraction of objects with lower intrinsic luminosity which are shifted into the sample by the magnification ( magnification bias). This can lead to an apparent correlation between sources and lensing foreground objects. The fraction of magnified sources in the sample and hence the strength of the correlation depend, at a given factor of magnification, on the slope of the luminosity or flux distribution function in the respective range. From the analysis of the correlation of the sources with foreground objects therefore conclusions on the magnification and/or the slope of the distribution function can be drawn. Subject of this work is the double magnification bias in samples of high redshift quasars which results from a selection of sources with respect to optical luminosity and radio flux. Since these quantities are mutually uncorrelated the effective slope of the resulting distribution function is the sum of the slopes of both singular ranges. The examined sample consists of 37 optically highly luminous quasars which can be divided into 3 subsamples: 23 objects with radio flux S6cm >= 1 Jy, 7 with intermediate radio flux (0.3 < S6cm < 1 Jy), and 7 radio quiet quasars (S6 < 0.01 Jy). Deep R-band exposures of the quasar fields are compared to control fields taken at a distance of 1 degree at equal galactic latitude, one for each quasar field. Examination of the number density of galaxies in the respective fields yields a strong correlation between the quasars and galaxies in the direct (projected) vicinity (\theta < 15'') and indications of a weaker correlation in the range of the entire fields. In contradiction to the expectation the correlation seems to be strongest in the subsample of radio quiet objects. No significant enhancement of the number density of galaxies has been found in the fields of the radio loud quasars, there are, however, indications of a dependence of correlations on the slope of the radio spectrum.