Wolfram Luithardt, Dissertation, Fachbereich Physik der Universität Hamburg, 1996 :

"Untersuchungen zur plasmaaktivierten Abscheidung von eisenhaltigen amorphen Kohlenwasserstoffschichten aus metallorganischen Precursorn"


Schlagwörter: Metallhaltige amorphe Kohlenwasserstoffschicht
Summary

Kurzfassung

Metallhaltige amorphe Kohlenwasserstoffschichten (Me-C:H) besitzen interessante mechanische, tribologische und elektrische Eigenschaften und werden aus diesem Grund häufig als dünne Schutzschichten verwendet. In dieser Arbeit wurde ein Verfahren entwickelt und charakterisiert, das es erlaubte, eisenhaltige Me-C:H-Schichten mit einem Metallgehalt von unter 15 At% abzuscheiden, was mit dem bisher verwendeten Sputter-Verfahren aufgrund von Targetvergiftung nur bedingt möglich war. Bei dem untersuchten Verfahren wird eine metallorganische Substanz in einem plasmaaktivierten Prozeß fragmentiert und die entstehenden Teilchen (Ionen und Radikale) unter ständigem Ionenbeschuß auf ein Substrat abgeschieden (PA-MOCVD = Plasma-Activated Chemical Vapour Deposition from Metalorganic Compounds). Die abgeschiedenen eisenhaltigen Schichten zeigten je nach Herstellungsbedingungen typische Eigenschaften von Fe-C:H-Schichten wie große Härte, große Elastizitätsmodule, geringe Reibungskoeffizienten und geringen Verschleiß. Mittels Röntgenphotoelektronenspektroskopie (XPS) wurde die Compositstruktur, bei der Eisencarbidcluster in eine metallfreie amorphe Kohlenwasserstoffmatrix eingelagert sind, untersucht. Die Größe der Carbidcluster konnte mit Mößbauerspektroskopie zu <10 nm abgeschätzt werden. Aus der Veränderung der Schichtzusammensetzung und Schichtmikrostruktur als Funktion der eingespeisten Plasmaleistung, sowie aus den gemessenen Wachstumsraten, wurden Modellvorstellungen zur Schichtabscheidung entwickelt. Hiernach baut sich die Schicht bei geringer Plasmaleistung vorwiegend über direkten Ioneneinbau und bei höherer Plasmaleistung zusätzlich über einen zweiten Mechanismus auf, bei dem sich die im Plasma erzeugten Kohlenwasserstoffradikale an der Oberfläche der wachsenden Schicht anlagern. Im Rahmen eines semi-quantitativen Modells konnte sowohl die Veränderung der Schichtzusammensetzung als auch die Wachstumraten erklärt werden.

Titel

Kurzfassung

Summary

Metal containing amorphous hydrogenated carbon-films (Me-C:H) are used as coating materials due to their interesting mechanical, tribological and electrical properties. Within this thesis, a new method to deposit iron containing a-C:H films with a metal content below 15 at% was developed and characterized. In this method a metalorganic precursor is fragmented in a capacitively coupled plasma system and the fragments are deposited on a substrate with strong ion bombardement (PA-MOCVD = Plasma-activated chemical vapour deposition from metalorganic compounds). The films show the typical properties of iron-containing a-C:H films such as high hardness, high elasticity-modulus, low friction and low wear. Photoelectronspectroscopy (XPS) was employed for the determination of the film-composition and microstructure (chemical shifts). The films consist of an amorphous hydrogenated carbon matrix in which ironcarbide particles are embedded. The ironcarbide particle size could be determined with Mößbauer measurments and was found to be <10 nm. From the variation of the film composition and the deposition rates as a function of the plasma-power a model of the deposition process was developed. At low plasma-power, mainly iron-containing ions are incorporated directly into the film. For higher rf-powers an additional path sets in: the deposition from small hydrocarbon radicals produced in the plasma. From the proposed semi-quantitative model it was possible to discribe the variation of the film composition as well as the deposition rates.