Kurzfassung
In dieser Arbeit wird über den erstmaligen, zeitaufgelösten
Nachweis von Konversionselektronen nach Kernanregung mit
Synchrotronstrahlung berichtet. Dazu wurde die 14,4
keV-Mößbauerresonanz des 57Fe-Isotops verwendet. Als
Funktion der Schichtdicke von 57Fe-Folien wurde das
Wechselspiel zwischen der nuklearen kohärenten Vorwärtsstreuung
und dem inkohärenten Kanal der Konversionselektronenemission
untersucht. Die Konversionselektronenemission weist zwei Beiträge mit
unterschiedlichem Zeitverhalten auf, je nachdem, ob bei der Kernanregung
Phononen beteiligt waren oder nicht. Es wird schließlich
gezeigt, wie der phononenbehaftete Anteil dazu benutzt werden kann,
das Phononenspektrum einer dünnen 57Fe-Schicht
zu vermessen. Zur Auswertung der zeitdifferentiellen Spektren wurde die
Dirac-Theorie in einer nichtrelativistischen Näherung benutzt.
This thesis reports about the first time resolved observation of conversion electrons after nuclear excitation with synchrotron radiation. The 14.4 keV Mößbauer resonance of the 57Fe isotope has been used. The interplay between the nuclear coherent forward scattering and the incoherent channel of conversion electron emission has been analysed as a function of thickness of 57Fe-foils. Conversion electron emission shows two contributions with different time responses depending on the fact wether phonons were involved during the nuclear excitation or not. Finally it is shown how the phonon related part can be exploited to measure the phonon spectrum of a thin 57Fe-layer. In order to evaluate the time differential spectra a nonrelativistic approximation of the Dirac-theory has been applied.