Bernd-Michael Dicks, Dissertation, Fachbereich Physik der Universität Hamburg, 2001
Schlagwörter: Weltraumkommunikation, Freistrahlkommunikation, Faserverstärker
PACS: 42.60 Laser Systems
Ziel der vorliegenden Arbeit war die grundlegende Charakterisierung von Laser- und Verstärkermaterialien bei 1.06 mm hinsichtlich einer zukünftigen Verwendbarkeit im erdnahen Weltraum. In diesem Zusammenhang war insbesondere der Einfluss der Strahlungsumgebung auf die Laserparameter von Interesse. Darüber hinaus sollte eine geeignete Verstärkeranordnung für ein optisches Kommunikationsterminal gefunden und ebenfalls charakterisiert werden.
Die schädigende Wirkung der Strahlungsumgebung auf Laser- und Verstärkermaterialien beruht hauptsächlich auf der Bildung von Farbzentren mit breitbandigen Absorptionsbanden, die zu optischen Verlusten auf der Laser- und Verstärkerwellenlänge 1.06 mm führen.
Schwerpunktmäßig wurden die Materialien Nd:YAG, Nd:YVO4 und Yb3+-dotiertes Aluminosilikatglas betrachtet. Im Hinblick auf eine Verringerung der strahlungsinduzierten Absorption von Nd:YAG und Yb3+-dotiertem Aluminosilikatglas im sichtbaren und nahinfraroten Spektralbereich wurde der Einfluss einer zusätzlichen Ce3+-Dotierung untersucht.
In vergleichenden Absorptionsmessungen vor und nach Bestrahlung stellte sich eine Kodotierung von Nd(1%):YAG mit 0.2 % Ce3+ als günstig heraus. Nd:YVO4 zeigte eine geringere strahlungsinduzierte Absorption im ultravioletten und sichtbaren Spektralbereich als Nd:YAG. Außerdem wurde in Lasertransmissionsmessungen bei 1.06 mm keine Verschlechterung der Transmission durch Bestrahlung nachgewiesen.
In vergleichenden Verstärkerexperimenten bei 1.06 mm vor und nach Bestrahlung wurden verschiedene Nd- und Yb-dotierte Silikatglasfasern untersucht. Als Anregungslichtquelle diente ein Ti:Al2O3 Laser, dessen Strahlung direkt in den Laserkern der zu untersuchenden Faser eingekoppelt wurde. Es stellte sich heraus, dass die Yb3+-dotierten Fasern sowohl vor als auch nach Bestrahlung höhere Effizienzen aufwiesen als die Nd3+-dotierten Fasern. Die insgesamt besten Ergebnisse wurden mit einer Silikat-Germanat-Glasfaser und mit einer Ce-kodotierten Aluminosilikatglasfaser erzielt (beide Yb3+-dotiert).
In diodengepumpten Experimenten wurde eine strahlungsharte Yb3+-dotierte Silkatglasfaser (mit Ce-Kodotierung) in D-förmiger Doppelkerngeometrie als Verstärker bei 1.06 µm eingehend charakterisiert. Der Faserverstärker zeigte eine maximale extrahierte Ausgangsleistung von 2.2 W bei einer einfallenden Pumpleistung von 3.9 W, was einer optisch-optischen Effizienz von 55 % entspricht. Die maximale extrahierte Ausgangsleistung war pumpleistungsbegrenzt und konstant für einfallende Signalleistungen ab 5 mW. Der im transversalen Grundmode emittierende Verstärker wies eine auflösungsbegrenzte Linienbreite von 21 MHz in 2.5 ms auf. Die Länge der Verstärkerfaser wurde mit 5 m möglichst niedrig gewählt, um das strahlungsempfindliche Volumen zu minimieren und das Einsetzen von stimulierter Brillouin-Streuung zu vermeiden.
Darüber hinaus wurde auch ein endgepumpter Nd:YAG Kristallverstärker untersucht. Es stellte sich heraus, dass dieser zur Erzielung effizienter Verstärkertätigkeit einfallende Signalleistungen von mehreren Watt benötigt. Dementsprechend eignet sich der Kristallverstärker eher als Leistungsverstärker für eine spätere Ausbaustufe des optischen Terminals.
1.06 micron wavelength range for space communication purposes. Of special importance was the influence of the radiation environment encountered by low earth orbit satellites. Moreover, an amplifier arrangement had to be found and characterized that basically suited the needs for a space communication terminal.
The aim of the work presented here was the basic characterization of optical gain media in the The main effect of the radiation environment on laser and amplifier materials is the creation of colour centers with broad absorption characteristics. These absorption bands lead to considerable optical loss at the laser and amplifier wavelength of 1.06 microns.
One of the main points of this work was the investigation of the laser materials Nd:YAG, Nd:YVO4 and Yb-doped aluminosilicate glass. In order to minimize the radiation-induced loss of Nd:YAG and Yb-doped aluminosilicate glass in the visible and near infrared spectral range, an additional Ce3+-codoping was introduced.
In comparative absorption measurements before and after irradiation, a codoping level of 0.2 % Ce3+ was found to be suitable for a Nd(1%):YAG. Nd:YVO4 exhibited a less pronounced radiation induced absorption in the ultraviolet and visible spectral range, as compared to Nd:YAG. Moreover, in laser transmission measurements at 1.06 microns no detrimental radiation-induced effect could be observed in Nd:YVO4.
In comparative amplifier experiments at 1.06 microns before and after irradiation, several Nd-doped and Yb-doped silicate glass fibers were investigated under direct pumping into the laser core. A Ti:sapphire laser served as the pump source. Both before and after irradiation, the Yb-doped fibers exhibited a better performance than the Nd-doped fibers. The most promising results were achieved with a silicate-germanate fiber and a Ce-codoped aluminosilicate fiber (both Yb-doped).
Under excitation with a diode laser a radiation-hard double-clad Yb-doped aluminosilicate fiber (with Ce-codoping and a D-shaped cladding) was characterized in an end-pumped scheme with a counterpropagating signal. This fiber amplifier exhibited a maximum extracted output power of 2.2 W at an incident pump power of 3.9 W, corresponding to an optical-optical efficiency of 55 %. The maximum extracted output was limited by the available pump power. It was constant for incident signal powers of more than 5 mW. The amplifier output was TEM00 and its linewidth was measured to be less than 21 MHz in 2.5 ms (resolution limited). The fiber length was chosen to be as small as possible in order to minimize the radiation-sensitive volume and to prevent the onset of stimulated Brillouin scattering.
In addition a diode end-pumped bulk Nd:YAG amplifier was investigated. To achieve satisfactory optical-optical efficiencies, this bulk amplifier needed signal input powers of several watts. Because the signal input from the master oscillator in an optical communication terminal is limited to about 50 to 100 mW, the bulk Nd:YAG amplifier is not suited for the first amplification stage, but might be used as an additional booster amplifier into the multi- watt range.